Daniel D. Allertseder

Daniel D. Allertseder

Im Sommer 1998 geboren und in Bad Birnbach aufgewachsen, erhielt ich bereits sehr früh Zugang zu kreativen Künsten und entdeckte dadurch meine Liebe zur Musik und zur Literatur. Ich wurde Mitglied in einem Chor und lernte das Klavier spielen, las immer mehr Bücher und begann 2014 mit meinem ersten Buchprojekt, ein Jahr später wurde welovebooks gelauncht. Nach dem Abitur lernte ich den spannenden Beruf des Buchhändlers und freue mich Tag für Tag, von tausenden Büchern umgeben zu sein.

Ende 2019 fand meine erste Literaturveranstaltung statt, wofür ich vom Landkreis Rottal-Inn den Kulturförderpreis erhalten habe. Circa einhundert Bücher lese ich im Jahr, die meisten aus zeitgenössischen Genres, mein absolutes Lieblingsbuch ist „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón. Wenn ich nicht in einem Buch versinke oder meine Finger über Laptop- oder Klaviertasten fliegen, verbringe ich Zeit mit meiner Hündin, die mich seit fünfzehn Jahren durchs Leben begleitet. Und wenn dann immer noch Zeit bleibt, brüte ich über neue Projekten, gehe ins Theater oder besuche Konzerte.

Interview mit Daniel D. Allertseder

Wie bist Du zum Schreiben gekommen?

Nach ersten, amateurhaften Versuchen an einer Kurzgeschichte irgendwann zwischen meinem 13. und 14. Lebensjahr startete ich mein erstes ernsthaftes Projekt nach einer Reise nach Rom, wo mich die Frage nach dem Mysterium der Päpstin und den damals kürzlich gelesenen Dan Brown-Romanen dazu gebracht hatte, selbst eine Geschichte darum zu spinnen und diese niederzuschreiben. Es war tatsächlich das Gefühl, in den Sommerferien etwas Sinnvolles tun zu müssen, und so setzte ich mich, nachdem ich eine Handlung, Figuren, Antagonisten und das Setting skizziert hatte, an den Computer und fing einfach an. Recht schnell bemerkte ich, dass ich unglaublich viel Freude dabei hatte, eine Geschichte so zu formen, wie ich es haben wollte. Und seitdem konnte ich nicht mehr aufhören.

Wo liest Du am liebsten?

Am liebsten lese ich in meiner Leseecke in meinem Schlafzimmer, umgeben von Bücherregalen, Lichterketten und Harry Potter-Merchandise. Das ist mein persönlicher Rückzugsort. Alternativ sitze ich auch hin und wieder im Wohnzimmer oder – wenn das Wetter schön ist – im Garten.

Was ist ein gutes Buch?

Natürlich liegt das immer im Auge des Betrachters. Für mich klassifiziert sich ein Buch als gut, wenn es folgende zwei Eigenschaften erfüllt: Die Sprache muss ausgereift und flüssig sein, sie darf weder holprig noch schwer lesbar sein. Sätze müssen grammatikalisch wie inhaltlich Sinn ergeben. Ich bin großer Liebhaber poetischer Schreibkultur, bespickt mit Weisheiten und Metaphern. Ich liebe es, wenn man zwischen den Zeilen etliche Botschaften lesen kann, wenn dies in einem Buch möglich ist. Zum anderen muss mich die Handlung begeistern. Grundlegend sollte sie Kontinuität und eine gewisse Raffinesse beweisen. Vielschichtige Plots – mit verschiedenen Zeitebenen, facettenreichen Figuren und ernsthaften, teils humorvollen Dialogen machen ein Werk für mich wertvoll. Als paradigmatischen Vorzeigetitel möchte ich hier zum Beispiel „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón nennen – ein durch und durch raffinierter, kluger und hervorragend geschriebener Roman, der mich auch emotional auf allen Ebenen begeistern konnte. Schlicht: Ein gutes Buch ist für mich ein Text, der eine Mischung aus all dem ist, und der mich, plump gesagt, unterhält.

Was stärkt Deine Kreativität?

Genügend Pausen. Zwischen meinen Schreibphasen mache ich tatsächlich wochen- wenn nicht sogar monatelange Pausen. In dieser Zwischenzeit der handwerklichen Ruhepausen geht im Kopf das Plotten und Denken weiter. Die Geschichten knüpfen sich dort in verschiedene Richtungen weiter, bis ich die eine optimale Richtung gefunden habe und es wieder Zeit ist, diese niederzuschreiben. Die Welt und der Alltag sind so voller Eindrücke und inspirierenden Kleinigkeiten, dass ich oft daraus Besonderheiten oder Erkenntnisse transferiere und in die Romane mit einbaue, wenn nicht sogar auf komplett neue Geschichten stoße. Sorgen, dass ich dann für ein Buch zu lange brauche, habe ich nicht, weil ich dafür in meinen Schreibphasen in der Woche knapp einhundert Seiten schaffe. Wenn ich während einer Schreibphase in einer Zwickmühle stecke, hilft ein Spaziergang im Freien, oder, und das kommt bei mir öfter vor: Ich rede mit meiner Familie oder mit meiner besten Freundin Blanche über den Plot und welche Befürchtungen ich habe – und ich erhalte immer konstruktive Hilfe! An Kreativität mangelt es mir nie, es sind nur die Batterien, die immer wieder aufgefüllt werden müssen.

Wie sieht Dein Schreibtisch aus?

Auf meinem Schreibtisch ist es immer sauber und ordentlich. Darauf befindet sich eine afrikanische Holzschale mit den wichtigsten Schreibutensilien, eine ebenfalls afrikanische Holzbox mit meinen Füllern darin, natürlich eine Schreibtischlampe und – wenn ich schreibe, meine Manuskriptbox von Paperblanks. In der Mitte steht mein Laptop. Rechts in der Ecke liegt eine Holzscheibe, auf der jene Bücher liegen, über die ich noch Kritiken schreiben muss. So sind diese klar von denen getrennt, die ich noch lesen will.

Daniel D. Allertseder liebt Bücher. Wie sehr, das erzählt er im großen Portrait auf Rottaler Gsichter. Ja, es ist die eine Sache, im Jahr an die hundert Bücher zu lesen – dann auch noch selbst zum Autor zu werden, ist nochmal ganz was anderes. Schön, dass der junge Autor und Bücherliebende den Kulturpreis des Landkreises erhalten hat. Lies selbst im Portrait und bekomme eine kleine Vorahnung davon, dass wir von Daniel D. Allertseder noch hören und lesen werden…

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