Andrea Wecke Foto Petra Rühle

Andrea Wecke

Geboren bin ich 1974 in Niederbayern, genauer gesagt in Frontenhausen. Ein idyllischer Marktflecken, geprägt von niederbayerischer und christlicher Tradition. Wie viele andere bin ich dann nach der Ausbildung nach München, wo ich sehr lange Zeit gelebt habe und nun seit sechs Jahren wieder auf dem Land. Südlich von München an der Grenze zum schönen Alpenvorland, somit schließt sich der Kreis wieder für mich. Das Ländliche lässt mich los und seine Wurzeln kann man nicht verleugnen. Ich will es auch gar nicht. Hat Niederbayern mich doch zu dem gemacht was ich heute bin.

Meine Wurzeln und die Menschen dort werden auch Teil meines neuen Buches, an dem ich gerade arbeite. Hauptberuflich arbeite ich im Kinderhospiz in der Öffentlichkeitsarbeit und ja, diese Themen treiben mich unbewusst an und finden sich auch in meiner Lyrik wieder. Die Themen wie Tod und Vergänglichkeit sind aber nur ein Teilaspekt meines Schreibens.

Interview mit Andrea Wecke

Warum schreibst Du?
Es fühlt sich an wie ein innerer Dialog und ich muss mich erleichtern. Alles muss raus und zwar so… Ich will über all das Ungeheuerliche, Freudige, Liebliche, Traurige, Ekstatische, Deprimierende, Graue, Bigotte, Leichte, Unfassbare, Grausame, Alltägliche, Verbotene, Heilige, Obszöne, Berauschende, Natürliche, Erfüllende, Schmerzliche, Tröstliche, Lustige und Unausgesprochene schreiben, bei dem uns oft das Wort im Hals stecken bleibt.

Was ist für Dich Poesie?
Poesie ist für mich Schreiben in seiner pursten Form. Nackt, unverfälscht und sehr verdichtet. Ich mag die knappe Form und das spiegelt auch mein Naturell wieder. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch.

Was inspiriert Dich?
Die Menschen, Begegnungen, Krisen in der Welt, die nicht so heil ist, wie wir uns oft vormachen. Ich will hinter den Vorhang schauen, da wo der Staub sich festgesetzt hat und niemand es sieht. Auch das Dunkle und Düstere fasziniert mich. Die Magie des schaurig Schönen, das Hässliche in uns. Ja, es inspiriert mich total, im Wald zu stehen und diese Dinge aufzunehmen. Nicht zu vergessen die Sinnlichkeit, die wir in uns tragen, eines meiner Lieblingsthemen.

Wo liest Du am liebsten?
In meinem Lesesessel.

Eselsohren und Sätze unterstreichen – geht das?
Ja, beides mache ich sehr sehr gerne. Darum muss ich mir die Bücher alle kaufen, da ich immer Notizen mache.

Weitere Beiträge mit dem Autoren